Vogler Quartett triff Kammervereinigung Berlin
mit: Birgitta Wollenweber, Klavier und Matthias Winkler, Kontrabass
J. G. Rheinberger - Klaviersextett F-Dur op. 191b
J. G. Rheinberger - Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 89
J. G. Rheinberger - Sonate für Horn und Klavier Es-Dur op. 178
J. G. Rheinberger - Nonett f-Moll op. 139
Dieses Konzert steht ganz im Zeichen des „Musikfest
Coesfeld 2005“, das dem Komponisten Josef Gabriel Rheinberger gewidmet ist.
Das Vogler Quartett, gegründet 1985, feierte in
diesem Jahr nicht nur sein 20-jähriges Bestehen in gleicher Besetzung
sondern auch zu Recht die großen Erfolge, die es errang. Das Vogler Quartett
ist zu einem Begriff für außergewöhnlich musikalische Intelligenz und
Quartettspiel auf höchstem Niveau geworden. Kreatives Musizieren,
Streichquartettklang mit größtem Nuancenreichtum und unkonventionelle
Programmgestaltung zeichnet das Ensemble aus. Den musikbegeisterten
Coesfeldern ist dieses Quartett seit seinem ersten Auftritt 1993 im
Coesfelder Konzertring und den folgenden Auftritten in der Konzertreihe der
Ernsting Stiftung Alter Hof Herding in bester Erinnerung.
Die Kammervereinigung
Berlin, ein Bläserquintett, wie das Vogler Quartett aus Absolventen der
Berliner Musikhochschule „Hanns Eissler“ bestehend, gründete sich 1984. Sie
errangen bald mehrere Preise beim internationalen Wettbewerb in Colmar sowie
in ARD-Wettbewerben. In jüngster Zeit nutzt das Ensemble verstärkt die
Möglichkeiten der Erweiterung der Besetzung durch andere Instrumente in
gemeinsamen Konzerten mit der Pianistin Birgitta Wollenweber oder den
Bläsern der Staatskapelle Berlin. Mit dem Pianisten Francois Killian traten
auch Sie bereits 1998 im Konzertring auf.
Diese Verbindungen macht es überhaupt erst möglich, beide
Ensembles zu einem gemeinsamen Auftreten im Rahmen des Musikfestes Coesfeld
einzuladen. Ergänzt werden diese beiden Formationen durch die Pianistin
Birgitta Wollenweber und den Kontrabassisten Matthias Winkler.
Birgitta Wollenweber
stammt aus NRW, studierte in London am Royal Collage of Musik bei Peter
Wallfish, beendete ihr Studium mit dem Konzertexamen 1990 in Detmold bei
Frau Prof. Kretschmar-Fischer. Meisterkurse von Gerhard Oppitz und Bruno
Leonard Gelber gaben ihr weitere künstlerische Impulse. Sie konzertiert
international als Solistin und Kammermusikpartnerin. Sie ist z. Zt.
Professorin für Klavier und Kammermusik-Klavier an der Musikhochschule
Berlin. Matthias Winkler, gebürtiger Berliner, studierte auch dort
bei Prof. Klaus Trumpf. Er ist seit 1980 Mitglied der Staatskapelle Berlin,
Gründungsmitglied der Akademie für alte Musik Berlin und Mitglied im
Berliner Kammerorchester „Carl-Phillip-Emanuel Bach“. Das Solohorn bläst
Bodo Werner, Gründungsmitglied der Kammervereinigung Berlin und
Solohornist im Orchester der Komischen Oper Berlin und seit 2003 Mitglied im
Orchester der Bayreuther Festspiele.
Das Programm, das in Absprache mit dem Konzertring zu
Ehren des Komponisten Rheinberger zusammengestellt wurde, spiegelt die große
klangliche und kompositorische Vielfalt des kammermusikalischen Schaffens
Josef Gabriel Rheinbergers. Es beginnt die Kammervereinigung Berlin mit
Birgitta Wollenweber am Klavier mit dem viersätzige Sextett in F-Dur op.
191b für Pianoforte, Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, das
Rheinbergers Möglichkeiten der Klangfarbenmischung eines erweiterten
Bläserquintetts zeigt. Dieses Sextett ist eine Bearbeitung des vierten
Klaviertrios op. 191, das zu Rheinbergers besten Werken zählt. Im
klanglichen Kontrast dazu steht das darauf folgende Streichquartett Nr. 1
c-Moll op. 89, eine formal strenge Komposition, die das homogene und
nuancenreiche Klangbild des Vogler Quartetts auf eine besondere Probe
stellt.
Nach der Pause folgt die dreisätzige Sonate für Horn und
Klavier Es-Dur op. 178, die den weichen und farbigen Klang des Horns mit dem
schlanken, klaren Klaviertönen mischt.
Den Abschluss des Konzerts bildet in fast orchestralem
Klang das Nonett op. 139 f-Moll, in dem das Vogler Quartett ohne 2. Violine,
aber um den Kontrabass erweitert mit der Kammervereinigung Berlin in vier
großen Sätzen wieder eine andere Seite der Kompositionskunst Rheinbergers
zeigen. Dieses Nonett ist neben dem von Louis Spohr und Franz Lachners das
dritte bedeutende Nonett der romantischen Epoche.
282. Veranstaltung,
19. November 2005, Stadthalle Coesfeld, 20.15 Uhr
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